Wünsche für 2017

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von JULIA DETTMER

Neujahrsvorsätze sind irgendwie doof, finde ich. Man schreibt lauter Zeug zusammen, durchforstet seine schlechten Eigenschaften und hat am Ende eine Liste seiner Unzulänglichkeiten vor sich, von der man schon beim Anschauen schlechte Laune bekommt. Weil man sich selber veräppelt und so richtig demontiert hat, anstatt positive Gedanken fürs neue Jahr zu sammeln und sich zu motivieren.

Ich finde es viel sinnvoller, gedanklich nochmal durchs alte Jahr zu spazieren und die Situationen zu analysieren, in denen einem etwas nicht gepasst hat. Das habe ich getan.

Mir hat nicht gepasst, dass ich teilweise so viel gearbeitet habe, dass ich Ohrensausen bekam und die Freude an der Sache darunter litt.

Mir hat nicht gepasst, dass ich teilweise nur im Schlaf nicht am Handy war – und selbst, während ich schlief, lag es mit Klingelton auf laut neben mir.

Mir hat nicht gepasst, dass ich viel zu selten bei meiner Familie zu Hause war.

Mir hat nicht gepasst, dass ich nicht mal Zeit gefunden/freigeschaufelt habe, um das zumindest telefonisch halbwegs auszugleichen.

Mir hat nicht gepasst, dass es viele Wochen gab, in denen ursprünglich schöne Freizeitunternehmungen zu To Dos wurden, die am Ende anstrengender als entspannend waren.

Mir hat nicht gepasst, dass ich mich sehr oft dabei erwischt habe, wir ich mit krummem Rücken vor dem Bildschirm saß.

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Fazit: Mir hat nicht gepasst, wie ich mit mir selber umgegangen bin. Deshalb möchte ich folgende Dinge 2017 anders machen. Gerade sitzen. Jawohl. Trick 17 für alle, die das auch tun wollen: entweder nicht pieseln gehen, so dass man vor lauter Zamzwicken wie eine 1 sitzt – oder einen leichten Gegenstand auf Höhe der Schulterblätter zwischen Stuhllehne und Rücken einklemmen, so dass er nicht runterrutscht.

Offline sein. Die Welt geht nicht unter, wenn ich mal nicht minütlich aufs Handy gucke.

Weniger Freizeitstress ist mehr. Ich will mir meinen Terminplan nicht mehr so voll packen, dafür aber die Unternehmungen, die ich mache, ganz bewusst genießen.

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Familie. … ist das Wichtigste. Ich will mir mehr Zeit für meine nehmen. Sie hat es verdient.