… egal was auch geschieht!
Eine Liebe, die unter Garantie nie zu Ende geht,
egal was auch geschieht!
(Sportfreunde Stiller: „Eine Liebe, die nie endet“ auf „You Have to Win Zweikampf „)
Der blitzgescheite Leser wird bereits beim Intro-Song erahnen, um welche Band sich jetzt gleich alles dreht. Richtig, die Kaiser Chiefs. Nein, natürlich falsch. Die waren nur Vorband und wurden von uns verschmäht. Braucht kein Mensch. Die SPORTFREUNDE STILLER sind heute unser Thema!
Es ist nicht so, dass diese Band und ich immer Freunde waren. Mit dem Massenhit „Ich, Roque“ haben sie sich nämlich vor exakt zehn Jahren dermaßen ins Aus geschossen, dass ich die Sportis dann nicht mehr beachtet habe. Ich war genervt davon, dass jeder besoffene Fußballheini diesen schlechten Song mitgegrölt hat – wo diese Band doch einst so einen herrlichen Soundtrack zu meiner Jugend beigesteuert hatte.
Aber wie das bei echten Freundschaften so ist – man verzeiht sich selbst grobe Schnitzer, wenn und weil die Chemie einfach stimmt. So auch bei den Jungs und mir. Deshalb war Team Änn/Jules gestern in der Olympiahalle zugegen, um die Freundschaft zu pflegen: „Wir sind eins im Namen der Freundschaft, wir sind vereint im Herzen.“
Damit ihr versteht, warum wir keine normalen Fans sind, holen wir jetzt ein bisschen was aus dem sportiven Nähkästchen. Die Sportis kommen aus Bayern. Heimvorteil also. Gestern wieder festgestellt, wie viel es ausmacht, wenn die Band vor einem den eigenen Dialekt spricht.
Die gemeinsame Herkunft erleichterte in den frühen Zeiten der Sportfreunde Stiller das Aufeinandertreffen. Wer von hier kommt, spielt zuerst hier. Wer von hier kommt, kann dann aufs Konzert gehen.
Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir aber zwei besondere Treffen.
1. Konzert im Serenadenhof in Nürnberg. Wir waren keine 18, fuhren nach Nürnberg und verbrachten die restliche Zeit vor dem Konzert mit einem Spaziergang um den Dutzendteich. Das taten auch Peter und Rüdiger, Sänger und Bassist der Band. Die nächsten 20 Minuten gestalteten sich äußerst amüsant.
2. Autogrammstunde im Saturn in Nürnberg. Das Album „Burli“ hat uns zwar nicht sonderlich interessiert, aber selbstverständlich nutzten wir die Chance wieder, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Wir behängten uns mit Hawaii-Ketten und betraten den Raum tanzend und singend. Erstens werden wir das nie vergessen, zweitens werden die das nie vergessen, drittens werden wir noch heute von Einheimischen für diese Aktion erkannt und verehrt. Schön beim Signieren: Rüdiger erkannte mich wieder. Er erinnerte sich an unser Treffen am Dutzendteich.
Diese beiden Ereignisse habe ich damals in einem großen Bilderrahmen zusammengefasst. Ein paar Ausschnitte seht ihr hier. Mein Gott, waren wir alle JUNG!
Heute sind Jungs um die 40 und zeigen keine Spur von Midlife-Crisis. Sie sind älter geworden, das merkt man. Sie sehen nämlich besser aus denn je (ist ja bei Männern so …). Aber man merkt auch, dass sie für jedes einzelne Jahr in ihrer Karriere und für den Punkt, an dem sie jetzt stehen – mit einer prallen Olympiahalle vor sich und riesigen Leuchtbuchstaben hinter sich – dankbar sind. So dankbar wie ich, als ich im Publikum stand, Muskelkrämpfe vom Dauergrinsen hatte und mich so glücklich wie nie zuvor vor 14 Jahren fühlte.