Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dass 2015 mal ein bisschen ruhiger werden muss. Weniger Rumgedüse, weniger Freizeitstress, weniger körperliche Gebrechen. Nun ja, schlussendlich war ich jedes Wochenende auf Achse, hatte jeden Abend was vor, bin zu vier Festivals getingelt, dazu kamen ein allergischer Schock und ein Beinbruch, …
Unser guter Freund John Lennon hätte da jetzt seinen Kassenschlager auf den Tisch geknallt: „Life is what happens while you are busy making other plans.“
Januar – Ich renne ins neue Jahr. Sportlich bis spektakulär bescheuert – allergischer Schock. Interessant, zu was der Körper so alles fähig ist. Februar – Ich reise für wundervolle Tage nach Schweden und probiere allerlei Neues aus, wie zum Beispiel Schneemobil- und Hundeschlittenfahren. Den Trip werde ich nie vergessen. Sollte jemals jemand in der Nähe des Wasserfalls Tännforsen sein, schaut euch dieses Wunder an! – Ganz viel Girls-Time. Die ist einfach immer noch die allerbeste. März – Jutti und ich erleben traumhafte Tage in Thailand. Leider hat sich unsere Freundschaft nach dieser Reise still und leise schleichend verabschiedet. Ich weiß nicht, warum. In meiner Wahrnehmung ist nichts passiert, was so einer dicken Liebe hätte gefährlich werden können. Ich finde es bis heute sehr schade. Aber zum Klären gehören immer zwei. April – Ich bin irgendwie ständig in Berlin und wenig auf dem Blog. Interviews und so weiter. Damit es wenigstens ein Foto gibt, tu ich mal das hier rein. Ellen von Unwerth hat mich ziemlich begeistert. Mai – Da der allergische Schock im Januar auf gar keinen Fall ausreichend war, ziehe ich mir noch einen hübschen Ermüdungsbruch zu und ernenne den verordneten Gehgips Carsten zu meinem neuen Lebensabschnittspartner. Barcelona for THE STROKES. Julian Casablancas kriegt doch tatsächlich seinen Hintern hoch und spielt beim Primavera Sound Festival. PURES GLÜCK. Auch dank Oli. Ich bestehe auf weitere Juliver-Abenteuer. Juli – „Verbotene Liebe“, meine große Serienliebe, geht zu Ende. Als Entschädigung fliegt Ansgar nach München, um seinen größten Fan persönlich zu treffen. Ich probiere zum ersten und letzten Mal Bouldern aus. Entweder, ich verstehe es nicht, oder es ist einfach langweilig.Wir feiern Lisas Geburtstag am Eisbach und es wird die lustigste Nacht des Sommers. Alle, die langsam alt werden, sollten mehr Flaschendrehen spielen. Tolles Spiel. Wer das erfunden hat, gehört geküsst. – Zillertal! Als ich das gerade tippe, seufze ich, so schön war das. – Dieser Glückskeks wollte mich rückblickend wohl schon auf den neuen Job vorbereiten, von dem ich zu dem Zeitpunkt noch gar nix wusste … August – Petra feiert ihren Junggesellinnenabschied auf dem Taubertal Festival. Was für eine Hitze, was für eine Gaudi! – The Gaslight Anthem geben ihre Pause bekannt. Daher düsen wir schnell nach Leipzig zum Highfield Festival, um die zweitbeste Band der Welt vorerst ein letztes Mal zu sehen. – Petra und Nick heiraten. Hach. Pam und ich haben sehr viel Spaß beim Fotografieren dieser Party. September – Urlaub in Fuerteventura, eine Woche exakt nichts zu tun. Tut gut, das Nichtstun. – Mauritius for work. Was für eine unterschätzte Insel! Sie ist nicht nur traumhaft schön, man kann da auch noch echt viel machen, zum Beispiel aufs fliegende Trapez klettern. Oktober – Ich starte im neuen Job. Kein Posting, Verzeihung.
November – Konzerte! Ich verbringe fast jeden Abend glückselig vor irgendwelchen Bühnen, auf denen zum Beispiel Olli Schulz stand. Dezember – Zwischen sieben (!) Weihnachtsfeiern, jeder Menge Arbeit und dem Voice-Finale mache ich mir mal wieder Gedanken übers Leben und komme wie immer zu diesem Schluss: – Ich ziehe bald um. Im Januar steht der Umzug an und ich widme fortan meine Wochenenden nur noch dem Thema Heimwerken. Es macht so Spaß! – Und zum Abschluss: NEW YORK! Davon aber dann im neuen Jahr 🙂 __________________________________________________________________________________________________________
Das war 2015! Es klingt so platt, wenn ich schreibe, dass es wie im Flug vergangen ist. Also schreibe ich einfach, dass es vorbei gerast ist. Und ich saß drin. Auf einem Fensterplatz mit toller Aussicht. Mal im Ernst, das da oben ist doch eine 1A Jahresbilanz! Und jetzt ab nach NYC und welcome 2016. __________________________________________________________________________________________________________
Halt, und zum Schluss hätten wir da noch die traditionellen Fragen. Die müssen sein.
Zugenommen oder abgenommen?
Eher zu. Aber da noch alles passt, passt das schon.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Viel mehr. Umzug und so.
Der hirnrissigste Plan?
An einem Tag über 1.000 Kilometer fahren, um eine Band zu sehen.
Die gefährlichste Unternehmung?
Ich war angeleint, aber das fliegende Trapez war schon crazy.
Die teuerste Anschaffung?
Möbel. Allerhand Möbel.
Das leckerste Essen?
Alles mit Süßkartoffeln.
Das beeindruckendste Buch?
“Geschenkt” von Daniel Glattauer. „Beeindruckend“ in dem Sinne, dass es so unpompös daherkommt und trotzdem so reinknallt.
Der beste Film?
„Titanic“, ganz klar. Und „Amy“.
Das beste Album?
Diese hier (teils aus 2015, teils von mir erst 2015 entdeckt, angeordnet nach „am meisten gehört“):
- M. Ward: A Wasteland Companion
- Mumford & Sons: Wilder Mind
- Jenny Owen Youngs: An Unwavering Band of Light
- Madsen: Kompass
- Mo Kenney: Mo Kenney
- The Libertines: Anthems For Doomed Youth
- BOY: We Were Here
Das schönste Konzert?
Die Strokes in Barcelona.
Das tollste/schlimmste Ereignis?
Alles war toll. Sogar die schmerzhaften Erfahrungen. Mein Gott, that’s life. Wer sich in unserer Welt über ein bisschen Liebeskummer beschwert, hat den Schuss nicht gehört. Beziehungsweise die Schüsse. Wir dürfen uns glücklich schätzen, wenn wir nicht hören wollen, sondern fühlen müssen.
Die meiste Zeit verbracht mit …?
Arbeit und Schlaf. Wie immer.
Die schönste Zeit verbracht …?
Bei Ausflügen zu Festivals, in Urlauben, an Bars.
Vorherrschendes Gefühl 2015?
„I don’t wanna act my age, what’s my age again?“ – Blink182
2015 zum ersten Mal getan?
Bouldern, Fliegendes Trapez, Katamaran, Stand Up Paddeling, Schneemobil, Quad, Huskyschlitten, bei/wegen einer Busfahrt kotzen, einen Song auf Deutsch schreiben, einen Song mit Klavier komponieren.
2015 nach langer Zeit wieder getan?
Ich bin echt kein Tiffany-Fan und ich mag auch keine Herzchenanhänger (mehr). Das Ding hab ich aber seit New York 2013 immer getragen. Es war die perfekte Klischee-Erinnerung. Und dann hab ich es vor einem Jahr verloren. Plötzlich war das kleine Herz weg. Genau ein Jahr später fiel es aus meinem Briefkasten. Ich finde das verrückt und trage es jetzt gerne wieder gerne.
Die wichtigste Sache, von der dich jemanden überzeugen wollte?
Du musst mal nen Gang runterschalten. Recht hatte die Person.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Puh, auch schwer. Aber der Adventskalender von Shorty war schon grande.
2015 war mit einem Wort…?
Crazy.