… because it’s the only thing that makes sense above.
And if I’ll ever know that this love has gone it’s all said and done.
(June Gloom: „The Friend“)
Wie fange ich denn jetzt nur an? Vielleicht sieht man auf diesem Bild hier, wie glücklich ich bin, wenn ich singe. Das hat mein lieber Gitarrist Markus geschossen, während wir am Samstag generalgeprobt haben. Er hüpfte mit der klickenden Spiegelreflex um mich herum und machte in einer Tour Serienaufnahmen. „Lass dich nicht ablenken, ich stelle reale Bedingungen nach“, sagte er. Natürlich kam ich aus dem Takt und musste lachen.
Ich kann immer noch nicht fassen, dass es gestern tatsächlich soweit war. MEIN ERSTES KONZERT! Mein Freund Emanuel hatte mich schon vor Längerem eingeladen, in seiner Agentur im wunderschönen Hofgarten zu spielen. Da habe ich abgelehnt, weil sich mir sofort die Kehle zugeschnürt hat vor lauter Angst.
Als ich es Markus erzählt habe, sagte der: „Dann spiel halt ich Gitarre und du singst. Dann bist du sicherer.“ Zack, der Knoten war geplatzt, die Lösung gefunden. Und dann ging’s flott. Erste Probe, zweite Probe, viel Geschreibe.
Dann flatterte die Einladung von Emanuel ins Haus – in vierfacher Ausführung. „Welche gefällt dir am besten?“ „Die zweite, auf jeden Fall.“ „Top, mir auch. Ich schick sie raus!“ (Das wunderschöne Ergebnis habt ihr im Posting davor ja schon gesehen.)
Damit stand der Termin also fest und es gab kein Zurück mehr. Die nächsten Wochen bestanden aus nichts anderem als Arbeit und Proben. Arbeit, Probe, Arbeit, Probe, Arbeit, Probe. Ich habe geglüht für dieses Projekt. Ich konnte es nicht erwarten, abends heimzukommen und an meinen Songs zu feilen.
Der Kalifornien-Roadtrip war plötzlich ganz weit weg und es zählte nur noch der 28. September 2014. Am Tag davor dann die Generalprobe. Wie toll sich das anfühlt, wenn man wie der junge Thees Uhlmann seine Gitarren, Kabel, Verstärker, Mikros, Notenständer, Teebeutel und Hoffnungen ins Auto schmeißt und an Ort und Stelle zu einem Setting aufbaut. Allein das war SO spannend!
Während draußen die Spaziergänger durchs Herbstlaub stiefelten, saßen wir also im Fenster und spielten uns die Finger wund und meine Stimme heiser. Eigentlich hätte ich ein paar Beruhigungsschnäpse gebraucht, hielt mich aber brav an Hals- und Rachentee mit Honig. Und dann kam die Sonne ums Eck und strahlte uns von hinten gülden an und Kinder klopften an die Scheibe und machten große Augen, als sie uns da proben sahen. Und da wussten wir: Das wird gut morgen! Am Vorabend erfüllte mich plötzlich eine riesige Vorfreude und drängte die Nervosität beiseite. Wenn man 15 Jahre lang fast im Geheimen eine Leidenschaft hegt und einfach nur zu schüchtern ist, sie mal zu zeigen, dann platzt man nämlich fast vor Freude, wenn man es dann irgendwann doch tut. Ich konnte ziemlich gut schlafen (bis auf den Albtraum mit „Es ist 16:03 Uhr und mein Konzert hat schon angefangen, aber ich bin nicht da!“). Beim Frühstück schnallte ich dann langsam, dass es in wenigen Stunden losgeht – und genehmigte mir ein Glas Prosecco.
Um Punkt 16 Uhr wart ihr alle da. Fast 40 Leute. Ihr wart da, um THE JUNE GLOOM PROJECT bei ihrem allerersten Konzert zu lauschen. Es kommt mir immer noch wie ein riesengroßer Traum vor. Normalerweise stehe doch ich total nervös vor der Bühne und klatsche und lächle. Und jetzt saß ich plötzlich AUF der Bühne und bekam Applaus, auch wenn die Stimme hier und da ein bisschen zitterte. Unglaublich. Ich bin so dankbar, dass ich mir diesen Traum erfüllen durfte.
Der größte Dank geht aber an dich, Markus. Ohne dich wäre das Ganze nie passiert! Hier ein paar Bilder des Abends. Dieser Tag ist der TOLLSTE in 2014. Das steht fest. Ich würde das jetzt gerne täglich tun. Um euch den Tag enorm zu versüßen und alle zu trösten, die nicht kommen konnten: Es wird eine Winter-Edition geben!
Macht euch also bereit, bemalt die Transparente, bestellt die Rosen und schreit es in die Welt – TJGP kommen wieder!
PS: Ja, ja, ja. Die Reiseberichterstattung wird noch weitergeführt.