… On all these New York streets Where you and I would meet.
(The Gaslight Anthem: „The Spirit Of Jazz“ auf „American Slang“)
Liebe Leserschaft, ich bin etwas im Verzug, aber für gute Wünsche ist es nie zu spät. Möge euer 2016 prima werden! Verrückt, dass 1/24 sogar schon wieder vorbei ist. Ich finde, man muss am 31. Dezember nicht allerlei Gründe parat haben, warum es gut ist, dass das alte Jahr vorbei ist.
Und man muss auch am 1. Januar nicht mit jeder Menge Vorsätze und Erwartungen aufstehen. Es langt schon, wenn man sich auf die Zukunft freut und ihr gelassen und zuversichtlich entgegenblickt. Das ist nämlich die wahre Kunst.
Auf diesem Blog starten wir mit einem Reisebericht. Wie kam’s, dass ich Silvester in New York verbrachte? Es kam, weil eine ging. Ani-Schatz ist für drei Monate dort und da hatten meine Freundin Charlot und ich bereits im Frühsommer die famose Idee gefasst, ihr einen Besuch abzustatten.
Gesagt, gebucht. Bei Silvester-Flügen für 500 Euro ist man quasi eh gezwungen zuzuschlagen. Der Rest folgt in Bildern. Diesmal werden es nicht ganz so viele wie beim letzten NYC-Trip (wer will, lese hier nochmal nach), denn wir hatten den ganzen Sightseeing-Marathon alle schon hinter uns und konnten tun und vor allem lassen, was wir wollten.
Ein Walk über die Brooklyn Bridge rüber nach Manhattan, wo wir wohnten, musste sein. Das ist immer gut. Hier das German Triple: Mit diesem nächtlichen, illuminierten Spaziergang hieß uns New York herzlich willkommen. Dann waren wir relativ schnell so platt wie der Name dieser Straße und fielen erst mal in die Kojen. Praktisch an so einem Jetlag ist ja, dass man einvernehmlich um 7:30 Uhr hellwach ist, und sich ohne den Hauch eines schlechten Gewissens stundenlang „Keeping Up with the Kardashians“ reinziehen kann, weil in der Stadt eh noch nix los ist. Ich sag’s euch, das ist wie „The Hills“ (da bin ich ja auch bekennendes Opfer), man wird sofort süchtig und sauer, wenn es mal nicht kommt (tatsächlich findet man fast immer einen Sender, der gerade zumindest alte Folgen ausstrahlt.)
Es war einfach herrlich. Zurück zum Ernst auf den Straßen von New York. Wir waren shoppen, haben uns die 12-Dollar-Kardashians-Plastik-Schlüsselanhänger aber verkniffen. Stattdessen wagte ich mich mal an etwas Neues ran. Ich besitze nun einen Hut. Gut? Noch eine Premiere: Ich war zum ersten Mal auf der Highline. Macht es nicht, wenn es windet (Stichtwort „Hut“). Sonst schon. Dann war auch schon New Year’s Eve. Nein, wir quetschten uns nicht auf den Times Square, sondern starteten auf einer Dachterrasse und zogen dann weiter zum Pier A, wo wir mit Blick auf die Freiheitsstatue reinfeierten. Toll war es. Unwirklich toll. Und es bewies, dass es eh überall gut ist, wenn man die richtigen Leute um sich hat. Da kann man in New York oder Neuhausen feiern. Dieses Foto darf ich euch auch nicht vorenthalten. Char ist die sexiest Photobomb alive :). Ihr könnt euch ja jetzt sicher denken, was wir am nächsten Tag „unternommen“ haben. Genau. Kardis und das: Am letzten Tag machten wir nochmal auf Vorzeigetouris und nahmen uns das 1 WTC (One World Trade Center) vor. Das Wetter spielte mit und schenkte uns diese Aussicht: Ich erinnere mich so gut an die beklemmende Stille, die einem noch vor gerade mal zwei Jahren am 9/11 Memorial in die Hosenbeine und Mantelärmel kroch, um einem dann Schauer über den Rücken zu jagen.
Alle Besucher starrten damals betroffen in die Tiefe und man sah ihnen an, welche Bilder parallel durch ihre Köpfe zogen. Heute ist von dieser Atmosphäre nichts mehr übrig. Idioten schießen Selfies mit dämlichem Gegrinse vor den Brunnen, noch größere Idioten schreien Unsinn durch die Gegend, die größten Idioten schmeißen ihren Fast Food-Müll vor die eingravierten Namen der Opfer oder gleich in die Brunnen. Schade, dass aus dieser Erinnerungsstätte mittlerweile eine reine Touri-Gelddruckmaschine geworden ist. So, damit wir dieses Posting nicht ganz so bedrückt beenden, gebe ich noch ein kurzes Update aus der Kategorie „Heimwerker-Jules“. In einer Woche ist Umzug! Leistungen meinerseits seit der Anbringung der Lampen: Anbringung einer weiteren Lampe, Anbohrung diverser Regale und Leisten und Komplettlackierung der Küche samt Entfernung der alten Arbeitsplatte. Die Montage der neuen folgt am Wochenende – dafür bekommt ihr dann wieder ein gewohnt humoriges Tutorial.
So, und jetzt ab ins Bett, ihr Hühner. Schlafen hilft gegen die Kälte!