Da ich gerade wieder dieses Buch verschlinge, obwohl ich es eigentlich schon kenne, mache ich jetzt auch mal ein „10 Dinge, die ich … gelernt habe“. Bin zwar nicht verreist, aber die Sache mit der Nase war trotzdem eine der größten Reisen meines Lebens bzw. – wenn ich es extrem übertrieben pathetisch ausdrücke – eine Reise in ein neues Leben.
- Menschen, die bestimmte Bücher in den Himmel loben, haben diese wahrscheinlich nicht zu Ende gelesen. „Der Hunterjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ ist so ein Buch. Anfangs grandios und originell, gegen Ende macht der Autor seine geniale Idee systematisch kaputt und walzt sie 200 Seiten zu lang aus.
- Meike Winnemuth ist die Königin der Welt. Seit ich sie damals bei Günther Jauch dabei beobachtete, wie sie charmant eine halbe Mille einsackte, anschließend ihren Weltreiseblog verfolgte und jetzt ihr Buch las, habe ich überhaupt keine Angst mehr davor, mit 50 alleinstehend zu sein. Passiert nicht, hoffe ich. Aber wenn doch, dann weiß ich, dass ich es wie Meike mache.
- Es ist möglich, in drei Wochen 21 Filme + zwei Staffeln Gossip Girl + eine Staffel The O.C. + Verbotene Liebe + TV-Sendungen zu konsumieren, wenn man sich nicht groß bewegen darf und daher berechtigt ist, auf dem Sofa zu leben. (Der Vollständigkeit halber listen ich diese Filme als PS unten auf. Es gibt ein ausgeklügeltes Bewertungssystem mit Sternen: ***** ist sehr gut, * gibt es nicht, denn sowas gucke ich mir nicht an (auf mein Urteil ist Verlass).
- Wochentags für sich kochen ist komisch, wenn man sonst sein Essen über die Theke gereicht bekommt.
- Es gibt tatsächlich Leute, die einen auslachen, weil man anders aussieht, als „normal“. Eine Omma im Nerz lachte, als sie mich mit blauen Augen und Schiene erblickte, als ich auf dem Weg zum Arzt war. Ich hatte leider keine reife Tomate bei der Hand.
- Es gibt tatsächlich Leute, die richtig harte Hunde sind. Eine Krankenhausbekanntschaft hat sich tatsächlich gleichzeitig die Nasenscheidewand begradigen und die Mandeln rauspulen lassen. Ich frage mich ernsthaft, wie er die Nächte überstanden hat, wenn er durch die Nase nicht atmen konnte und im Hals ebenfalls behindert war. Er hat sie aber überstanden, denn vorgestern traf ich ihn im Wartezimmer (auf dem Weg zum Absaugen, you know? Langsam lösen sich die Krusten hinten, lecker!) und er lebt.
- Ingrid Michaelson hat einen Song, der an „Sort Of“ herankommt. Der heißt „I’m Through“ und wird bald gecovert.
- Immer Atmen. Egal, wie viel Blut aus der Nase läuft, atmen ist das Patentrezept. Und das hier, das ich seit etwa zehn Jahren immer mit mir herumtrage.
- Das Internet ist eine Schatzgrube, wenn einem langweilig ist.
- Es gibt nichts Wichtigeres im Leben als das Wohl meiner Lieben, Wenn es jemandem aus meiner Familie oder meinem engen Freundeskreis nicht gut geht, geht es meinem Herzen nicht gut und ich kämpfe wie eine Löwin für deren Wohl.
Zum Abschluss ein Bild von etwas ganz Tollem. Dieser Bauwagen steht auf einem Feld in der Nähe meines Elternhauses und meine Schwester und ich haben ihn bei einem kleinen, gemütlichen Osterspaziergang entdeckt. Drin befinden sich ein Ofen, eine riesige Kuschelecke, in der auch gepennt werden kann, eine Sitzecke und ganz viel Gemütlichkeit. Draußen gibt’s ein Trampolin, eine Hängematte, eine Feuerstelle, eine Riesenschaukel. Hach. Wenn ich groß bin, brauch ich kein Haus am Meer. Nur so einen Wagen. Und liebe Besucher.
PS: Hier die Filmliste …
- Like Crazy **** // Sehr einfühlsam. Wer das erlebt hat, wird’s verstehn. Wenn die Liebe einfach weggeht…
- Grease *** // Ein buntes, leckeres Bonbon, das toll klingt, wenn man draufbeißt – that’s all.
- Heiter bis Wolkig *** // Bescheuerte Story, aber ich liebe Max Riemelt und hasse Jessica Schwarz.
- Elizabethtown ** // Beim dritten Mal einfach nur noch konstruiert bescheuert. Da kann sie noch so ein süßes, rotes Mützchen zum Band-Shirt tragen.
- Das Leben ist eine Baustelle *** // Hat mich nicht gepackt. Jürgen Vogel dürfte mich hingegen gerne mal packen
- Hugo Cabret **** // Der Junge ist großartig, die Geschichte schön und wer ebenfalls Medienwissenschaft studiert hat, kann damit sein Wissen in Sachen Mediengeschichte auffrischen.
- Biutiful **** // Unglaublich krass und packend. Mr. Bardem hätte dafür 2011 den Oscar kriegen sollen. Mir fällt keiner ein, der diese Rolle ähnlich gut hätte spielen können.
- Center Stage *** // Tanzfilm halt, nech? Aber absolut unterhaltsam.
- Gegen die Wand ***** // Wollte ich sehen, seit es ihn gibt, habe es nie getan. Eines Nachts dann doch und ich bin bis heute komplett geflasht. Einer der besten Filme, die ich kenne. Hier kaufen, wenn ihr meinem Tipp folgen wollt, weil ihr Stümper wie ich seid, und ihn noch nicht gesehen habt./li>
- Plötzlich Star ** // Ich bin „Gossip Girl“-Fan, deshalb musste ich mir diesen Unsinn mit Leighton Meester ansehen.
- Kindsköpfe *** // Ich hatte nichts erwartet, lief an Ostern nebenbei. Aber ich musste sehr oft sehr lachen, komischerweise.
- Mavericks *** // Meer-Filme kriegen mich immer. Ansonsten komplett vorhersehbar. Typische „Amateur wird zum Profi“-Heldenentwicklungsgeschichte.
- Vatertage **** // Ich liebe Sebastian Bezzel, den könnt ihr mir gleich mal vorbeischicken. Sehr lustig, sehr schöne München-Bilder. Was will man mehr von einer guten Komödie? Eben.
- Der Junge im gestreiften Pyjama ***** // Einfach nur sehr gut. Grausam, subtil, sehr gut.
- Eine ganz heiße Nummer **** // Urlustig, musste sehr viel lachen. Was will man mehr von einer guten Komödie? Eben.
- Reine Geschmackssache ** // Ich hatte gehofft, dass Ingo Rasper (der Regisseur von Vatertage) vielleicht noch andere Totlach-Filme gemacht hat, dieser ist aber sicher keiner. Nicht sehenswert.
- Kleine wahre Lügen *** // Gut. Irgendwie. Irgendwie auch langatmig. Aber trotzdem gut. Hm.
- Smashed ** // Unnötiger Schmarrn über eine junge Alkoholikerin, dazu noch blöd synchronisiert.
- Schwere Jungs *** // Ich liebe Sebastian Bezzel, hatte ich das schon erwähnt? Runde Sache, der Film, im wahrsten Sinne…
- The Master *** // Komisch. Hatte ihn mir spannender, fesselnder und verstörender vorgestellt. Weichgespülter Sektenfilm.
- Les Misérables **** // Wat soll man sagen? Die haben echt alles gegeben und dadurch alles rausgeholt. Und ja, Anne Hathaway hat ihren Oscar verdient.